Sie wollen ein Lektorat buchen und schreiben Ihrem Lektor oder Ihrer Lektorin: „Wir haben ein Skript von 25 Seiten“? Oder: „Ich brauche ein Korrektorat“ – aber Sie wünschen sich eigentlich eine inhaltliche Überprüfung Ihrer Datei?
Mit solchen ungenauen Angaben können weder Korrektorinnen noch Lektoren etwas anfangen. Wenn Sie eine Prüfung und/oder eine Überarbeitung Ihrer Texte aus der Hand geben wollen, sollten Sie bereits bei Ihrer Anfrage einige Dinge berücksichtigen. Ich zeige Ihnen, worauf es ankommt. Und warum Ihre Informationen wichtig sind.
Was wünschen Sie sich?
Sie wollen Ihre Texte lektorieren lassen? Wer Ihre Manuskripte überprüft, braucht zunächst konkrete Hinweise, welche Unterstützung Sie sich wünschen. Geht es Ihnen
- um die Kontrolle von Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung?
- darüber hinaus um eine Optimierung Ihrer Formulierungen, Ihres Sprachstils und der Lesbarkeit?
- darum, dass Namen, Eigennamen oder Produktbezeichnungen korrekt – also in ihren jeweiligen Eigenschreibweisen, die nicht unbedingt den geltenden Rechtschreibregeln entsprechen müssen – geschrieben werden?
- um eine Überprüfung von Adressenlisten und weiteren Kontaktdaten?
- um Einschätzungen, ob Struktur und Gliederung logisch und verständlich sind?
- vielleicht auch darum, dass sachliche und inhaltliche Fehler berichtigt werden?
Daneben spielen weitere Kriterien eine Rolle. Auch über diese Punkte möchten Lektorinnen und Lektoren Bescheid wissen:
- Wollen Sie eine Unternehmensbroschüre, einen klassischen Werbebrief, Websitetexte oder wissenschaftliche Texte lektorieren lassen? Die Überarbeitung Ihres Textes hängt (auch) davon ab, wo Sie ihn später einsetzen.
- Wer soll den Text später lesen? Nur so können Lektorinnen oder Lektoren einschätzen, ob Sie im Sinne Ihrer Zielgruppe formuliert haben.
- Pflegt Ihr Unternehmen eine bestimmte Corporate Language? Dazu gehören Fragen wie: Gendern Sie in Ihrem Unternehmen (und wenn ja: wie)? Schreiben Sie Maßeinheiten aus oder kürzen Sie sie ab? Wie geben Sie das Datum, Telefon- und Faxnummern oder weitere Kontaktdaten an?
Um wie viel Text handelt es sich?
Sie sagen Ihrer Korrektorin oder Ihrem Lektor einfach nur: „Ich habe einen Text von 48 (oder 62 oder 72) Seiten“? Das ist alles andere als aussagekräftig. Denn auf einer Textseite können 200 Wörter stehen. Oder 396 oder auch 435 Wörter: je nachdem, ob Ihr Text Bilder, Stichpunkte oder Tabellen enthält, ob Sie breite Seitenränder oder einen engen Zeilenabstand nutzen – oder ob Sie Fuß- oder Endnoten verwenden:
- Wenn Sie Ihre Texte lektorieren lassen: Geben Sie immer an, wie viele Wörter oder Zeichen Ihr Text enthält – einschließlich Leerzeichen, Fuß- oder Endnoten, Bildunterschriften oder Tabellentexten.
- Falls Ihr Manuskript noch nicht steht: Schätzen Sie, mit wie vielen Wörtern oder Zeichen Sie planen. Ziehen Sie den Durchschnitt bislang verfasster Seiten heran und rechnen Sie ihn auf den geplanten Gesamtumfang hoch.
- Geben Sie im Falle einer Schätzung an, dass der Textumfang noch nicht verbindlich feststeht: weil Lektorinnen und Korrektoren dann kein preisverbindliches Angebot, sondern lediglich einen Kostenvoranschlag erstellen.
Die Kalkulation nach Zeichen oder Wörtern gestaltet sich übrigens in jedem Fall fair: Sie zahlen nur für den tatsächlich zu überarbeitenden Text – und nicht für „Textstrecker“ wie Leerräume oder Bilder.
Texte lektorieren lassen: Wie aufwendig ist das?
Ich persönlich möchte Werbetexte, die ich korrigieren oder lektorieren soll, immer vorab sehen: entweder den gesamten Text oder einen Auszug von mehreren Seiten. Das hat seine Gründe: Erst nach Einsicht in Ihren Text kann ich einschätzen, wie viel Zeit Lektorate oder Korrektorate kosten.
Es gibt Texte, bei denen nur Kleinigkeiten zu ändern sind – und Manuskripte, die eine ganze Reihe an Verbesserungen brauchen: Lektorinnen und Lektoren wollen sich immer zuerst einen Überblick verschaffen. Und noch etwas anderes ist in Sachen Zeitaufwand ausschlaggebend: ob Sie sich die Korrektur oder ein Lektorat
- in einer Word-Datei,
- in einem PDF oder
- in einem anderen Dateiformat
wünschen. Überarbeitungen in PDF-Dateien sind weitaus aufwendiger als in Word. Davon hängt ab, ob Korrektorate und Lektorate innerhalb Ihrer gewünschten Deadline zu schaffen sind. Womit wir beim letzten wichtigen Punkt wären: der Frage,
- bis wann Sie Ihren korrigierten oder lektorierten Text brauchen.
Wenn Sie Texte lektorieren lassen wollen, dann melden Sie sich am besten so früh wie möglich. Dann können Korrektorinnen und Lektoren Ihren Text und Ihre Deadline fest einplanen. Dass sie „mal eben schnell über Ihre Datei drüberschauen“, wird nicht funktionieren: Gründliche Arbeit klappt nicht zwischen Tür und Angel.
Und warum das alles …?
Lektorinnen und Lektoren können nur anhand präziser Informationen ein aussagekräftiges Angebot (oder einen Kostenvoranschlag) erstellen. Und Ihnen außerdem sagen, wie lange Lektorate oder Korrektorate dauern. Über beide Punkte wollen Sie sicherlich Bescheid wissen: um für sich zu kalkulieren und um alles Weitere bezüglich Ihrer Websitetexte, Ihrer Firmenbroschüre oder Ihres neuen Flyers zu planen.
Denken Sie daher bereits bei Ihrer Anfrage an alle Punkte, die ich Ihnen genannt habe. Kommen Sie Ihrem Lektor, Ihrer Korrektorin und sich selbst entgegen – und ersparen Sie sich unnötiges Hin und Her. Gerade, wenn Sie mehrere Angebote einholen, erhalten Sie umso schneller alle nötigen Rückmeldungen: Sie können sich also kurzfristig für oder gegen eine Zusammenarbeit entscheiden – und von zügigeren Korrektoraten und Lektoraten profitieren.