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Sandra Meinzenbach

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Aufschrei! Was das Ausrufezeichen kann – und wie Sie es verwenden

Sandra Meinzenbach · 31. Oktober 2025 ·

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Was kann das Ausrufezeichen?
Sonderfunktionen des Ausrufezeichens
Fragezeichen + Ausrufezeichen
Satzschlusszeichen ↔ Satzbinnenzeichen
Ausrufezeichen verwenden: Meine Tipps für Ihre Werbetexte
Das Ausrufezeichen als Stilmittel: Ihre Überschriften und Slogans
Das Ausrufezeichen als Stilmittel: Ihre Fließtexte
Vorsicht: Inflation des Ausrufezeichens
Ausrufezeichen vorteilhaft verwenden: Fazit

„Das Ausrufezeichen“, schreibt Florence Hazrat in ihrem 2024 erschienenen Buch Das Ausrufezeichen: Eine rebellische Geschichte, „hält uns auf Trab, und wenn wir es sehen, wissen wir, dass gerade etwas Bemerkenswertes, möglicherweise etwas Gefährliches oder Provokatives passiert.“

Das Ausrufezeichen knallt. Es setzt Akzente. Es verstärkt. Und es unterstreicht. Aber Ausrufezeichen nehmen auch eine Sonderstellung unter den Satzzeichen ein. Was macht das Ausrufezeichen so besonders? Und wie setzen Sie dieses Stilmittel am besten ein? Ich habe Wissenswertes und einige Tipps für Sie zusammengestellt: damit Sie Ausrufezeichen vorteilhaft verwenden.

Was kann das Ausrufezeichen?

Ausrufezeichen verbinden grammatische Funktionen und rhetorische Komponenten. Denn Ausrufezeichen deuten über den Text und die dort niedergeschriebenen Inhalte hinaus. Und sie sorgen für besondere Betonung: zum Beispiel

  • bei Warnungen: „Vorsicht!“, „Achtung!“,
  • bei verkürzten Sätzen mit wichtigen Mitteilungen: „Kein Kommentar!“, „Ruhe bitte!“,
  • bei (überraschenden) Ausrufen: „Wie schön!“, „Juhu!“, „Oje!“ oder „Hurra!“,
  • nach Aufforderungen: „Komm her!“, „Nicht berühren!“,
  • nach Glückwünschen oder Höflichkeitsformeln: „Alles Gute!“, „Prosit Neujahr!“, „Schönes Wochenende!“,
  • in Überschriften und Slogans: so beim Ferrero-Slogan „Guten Freunden gibt man ein Küsschen!“,
  • anstelle des Kommas nach Anreden: „Sehr geehrtes Publikum!“, „Meine Damen und Herren!“, „Lieber Rolf!“,
  • bei Fragen in Ausrufeform: „Wie lange soll das denn noch dauern!“, „Ist das zu fassen!“.

Sonderfunktionen des Ausrufezeichens

Fragezeichen + Ausrufezeichen

Sie können einzelne Sätze nicht nur als Ausruf, sondern gleichzeitig als Frage kennzeichnen – oder bei Fragen in Ausrufeform die Frage deutlicher betonen:

  • „Das ist nicht Ihr Ernst?!“,
  • „Geht’s noch!?“.

Als Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen wurde inzwischen ein eigenes Schriftzeichen eingeführt: das sogenannte Interrobang, das Fragerufzeichen „‽“. Durchgesetzt hat sich dieses Zeichen bislang noch nicht: Frage- und Ausrufezeichen verwendet man als separate Satzzeichen. Wobei sich die Frage stellt: Setzen Sie zuerst das Fragezeichen und dann das Ausrufezeichen – oder umgekehrt?

Beides geht. Sie können Ihren Aussagen vordergründig einen Fragecharakter verleihen oder sie eher als Ausruf kennzeichnen – je nachdem, wie Ihr Satz auf Ihre Leserinnen und Leser wirken soll:

  • „Geht’s noch!?“ oder
  • „Geht’s noch?!“.

Vielleicht reicht Ihnen aber auch das Fragezeichen oder das Ausrufezeichen: wenn Sie Fragen als Ausrufe wiedergeben wollen (siehe oben) oder lieber eine klassische Frage formulieren.

Satzschlusszeichen ↔ Satzbinnenzeichen

Die meisten Satzzeichen haben eine klare Funktion: Ein Punkt beendet Sätze, Kommas oder Semikolons setzen sie fort. Gedankenstriche können anstelle eines Kommas stehen – und haben noch eine ganze Reihe anderer Funktionen. Ähnliches gilt für Doppelpunkte.

Das Ausrufezeichen seinerseits ist nicht allein ein Satzschlusszeichen. Sie können es – ähnlich wie das Fragezeichen – ebenfalls als Satzbinnenzeichen nutzen. In eingeklammerter Form betonen und verstärken Sie einzelne Ihrer Aussagen:

  • „Gestern sind drei (!) Mitarbeiter zu spät gekommen“,
  • „Ausgerechnet gestern (!) sind viele Mitarbeiter zu spät gekommen“.

Ausrufezeichen verwenden: Meine Tipps für Ihre Werbetexte

Das Ausrufezeichen als Stilmittel: Ihre Überschriften und Slogans

Das Ausrufezeichen als Stilmittel funktioniert in Überschriften und Slogans, bei Leitsätzen oder Call to Actions. Politik und Werbung haben es vorgemacht:

  • „Leben: Bezahlbar machen!“ (Bundestagswahl 2025),
  • „Demokratie wählen!“ (Europawahl 2024),
  • „Der Deal deines Lebens!“ (Felix Burda Stiftung),
  • „Schreib! Dein! Buch!“ (Schule des Schreibens).

Ein Ausrufezeichen nach jedem einzelnen Wort – oder auch drei Ausrufezeichen in Folge – sind in solchen Fällen durchaus sinnvoll. Anders als mit einem einzelnen Ausrufezeichen verstärken Sie die Wirkung Ihrer Aussagen. Statements wie

  • „Mega!!!“ oder
  • „Das! Ist! Großartig!“

stechen umso deutlicher hervor: Aufmerksamkeit ist Ihnen sicher.

Das Ausrufezeichen als Stilmittel: Ihre Fließtexte

Ausrufezeichen als Stilmittel funktionieren aber auch in ganz normalen Texten. Immer dann, wenn sie als Satzschlusszeichen zu Ihren Aussagen oder als Satzbinnenzeichen zu einzelnen Formulierungen passen:

  • „Ich habe Ihren Urlaubsantrag erhalten. Vielen Dank!“,
  • „Wir haben erst neulich (!) ein neues System etabliert“.

Vorsicht: Inflation des Ausrufezeichens

Ausrufezeichen verwenden: Abbildung vieler übereinander liegender Verkehrsschilder "Gefahrenstelle": rotes Dreieck, weißer Hintergrund, schwarzes Ausrufezeichen

Ausrufezeichen vorteilhaft verwenden heißt, sie sparsam einzusetzen. Denn sie pointieren und verleihen Ihren Aussagen Nachdruck. Ein Ausrufezeichen ist, wie Harald Martenstein schreibt, „autoritär! Es wirkt wie Anbrüllen auf dem Kasernenhof!“ (ZEIT-Magazin, Nr. 15/2024, Seite 8).

Schreien Sie Ihre Leser auf Ihrer Website oder auf Ihren Flyern also nicht permanent an: Setzen Sie Ausrufezeichen (und ebenso Kombinationen von Frage- und Ausrufezeichen) dosiert ein. Denn eine ganze Flut nervt sehr schnell und lenkt von wirklich wichtigen Botschaften ab: Wer Ihre Texte liest, muss selbst entscheiden, welchen Stellenwert er sämtlichen Sätzen mit Ausrufezeichen beimessen soll.

Machen Sie es Ihren Leserinnen und Lesern leichter: Wenn Sie Ausrufezeichen verwenden, dann setzen Sie sie selten, aber gezielt ein. So steuern Sie bewusst, wie Ihre Werbebotschaften wirken:

  • Verwenden Sie nur ein Ausrufezeichen pro Absatz.
  • Fügen Sie davor und/oder danach ein oder zwei Absätze ohne Ausrufezeichen ein: um Ihre Leser zu entspannen.
  • Nicht jeder Call to Action („Sonderangebot sichern!“, „Rabatt für Neukunden!“) und nicht jeder Wunsch („Herzlichen Glückwunsch!“) braucht ein Ausrufezeichen: CTAs oder Glückwünsche in frei stehenden Zeilen kommen auch ohne Schlusszeichen aus.
  • Ähnliches gilt für Aufforderungen („Rufen Sie uns an!“): Hier tun es auch simple Satzpunkte.
  • Falls Sie den Imperativ nutzen und mit der Befehlsform Anweisungen, Warnungen, Verbote oder auch Empfehlungen formulieren („Bitte Ruhe!“, „Entscheiden Sie sich jetzt!“): Überlegen Sie, ob Sie wirklich Ausrufezeichen brauchen – denn der Imperativ besitzt bereits gewissen Nachdruck.

Ausrufezeichen vorteilhaft verwenden: Fazit

Die Dosis macht das Gift: Dieser Leitspruch gilt selbstverständlich auch, wenn Sie Ausrufezeichen verwenden. Nutzen Sie Vorteile wie nachdrückliche Betonung und besonderen Stellenwert, doch setzen Sie sie sparsam ein: So kommen Sie Ihren Leserinnen und Lesern entgegen – und heben die Wirkung der in Ihren Website- oder Werbetexten verbleibenden Ausrufezeichen umso nachhaltiger hervor.

Weiterlesen?

  • „Lies diesen Text!“: So bilden Sie den Imperativ korrekt
  • Komma oder Semikolon: Wann und wo empfehlen sich beide Satzzeichen?
  • Orthotypografie: Warum geht’s dabei? Und was ist wichtig für Ihre Texte?
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Formulierungstipps, Kommas, Satzpunkte und Co. Ausrufezeichen, Besser texten, Imperativ, Satzzeichen, Sonderzeichen

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