
„Frischer Deutscher Spargel“ oder „frischer deutscher Spargel“?
Eindeutig mit kleinem „d“. Denn bei „deutscher Spargel“ handelt es sich um ein ganz normales Adjektiv. Es geht um die kleinzuschreibende deutsche Herkunft – und nicht um einen großzuschreibenden (Eigen-)Namen. Dazu gehören beispielsweise
- „die Deutsche Nationalbibliothek“,
- „die Deutsche Rentenversicherung“,
- „der Tag der Deutschen Einheit“,
- „eine Deutsche Dogge“ oder
- „Deutscher Estragon“.
Hätte es sich um „frischen Gemeinen Spargel“ oder um „frischen Spitzblättrigen Spargel“ gehandelt, wären große Anfangsbuchstaben in Ordnung gewesen: Dann wäre es um konkrete Spargelgattungen und um botanische Eigennamen gegangen.
Mein Tipp
Prüfen Sie, wie Sie „deutsch“ verwenden. Beziehen Sie sich auf Deutschland oder auf die deutsche Bevölkerung, schreiben Sie klein. Nutzen Sie „deutsch“ dagegen als „offizielle“ Bezeichnung, schreiben Sie in aller Regel groß.
Hier haben Sie die Wahl
Mitunter können Sie selbst entscheiden, ob Sie „deutsch“ klein- oder großschreiben. Zum Beispiel, wenn’s um deutsche Meisterschaften geht. Dann können Sie
- „die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften“ schreiben und
- „Deutsch“ als Bestandteil des amtlichen Namens verwenden.
Sie können aber auch
- „die deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik“ erwähnen und
- „deutsch“ als beschreibendes Adjektiv nutzen.
Ähnliches gilt für „die deutsche Meisterin im 100-Meter-Sprint“. 2024 war das Gina Lückenkemper: Hier dient „deutsch“ als normales Eigenschaftswort. Doch schreiben Sie „Gina Lückenkemper, 2024 Deutsche Meisterin im 100-Meter-Sprint“, setzen Sie „Deutsche Meisterin“ als offiziellen Titel ein.
„Deutsch“ als Eigenname …
Deutsch als Titel oder Eigenname großzuschreiben, funktioniert allerdings nicht immer:
- beim Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS),
- nicht aber bei der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS).
Letztlich hilft Ihnen nur ein Blick ins Internet – bei Institutionen, Organisationen, Unternehmen oder Vereinen idealerweise ins Impressum der hauseigenen Website.